Prof. Dr. Sabine Pfeiffer, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Industrie 4.0 kommt nicht von irgendwoher über uns. Industrie 4.0 wird das, was wir daraus machen. Daher stellt sich für mich die Frage so nicht. Die Chancen müssen wir ergreifen und gestalterisch und partizipativ umsetzen. Die Risiken (und davon gibt es eben auch einige) müssen wie ernst nehmen und da wo sie Menschen, Miteinander oder Natur schädigen könnten, damit ebenso ernsthaft umgehen.
WeiterlesenWolfgang Thomar, Alfred Kärcher GmbH & Co. KG
Industrie 4.0 ermöglicht es, dass kleine und kleinste Losgrößen bis zur Losgröße 1 wirtschaftlich gefertigt werden können. Konventionell wäre dies meist nur mit hohem Steuerungs-, Papier- und Logistik-Aufwand möglich.
WeiterlesenDirk Holbach, Henkel AG & Co. KGaA
Für uns spielt Industrie 4.0 eine ganz zentrale Rolle. Wir wollen unsere Aktivitäten in dem Bereich noch stärker ausbauen. Durch die Digitalisierung der Supply Chain können wir den Service-Level für unsere Kunden erhöhen, unsere Produktionsstätten noch effizienter machen sowie Produktions- und Logistikprozesse optimieren. Außerdem verbessern wir unsere Nachhaltigkeitsbilanz. Als global agierendes und produzierendes Unternehmen ist für Henkel das Thema Vernetzung besonders wichtig – das betrifft die Prozesse innerhalb der Standorte, aber auch der weltweiten Standorte untereinander. Schon heute sind 90 Prozent unserer Produktionsstandorte global vernetzt; Informationen werden in Echtzeit zentral gesammelt. Das Konzept der „Smart Factory“ haben wir also in vielen Teilen schon umgesetzt.
WeiterlesenLEGINDA GmbH
Daniel Robert Erbe zur maschinellen Übersetzung
Hat maschinelle Übersetzung eine Zukunft?
Die Ursprünge der maschinellen Übersetzung (MÜ) liegen in den 60-ziger Jahren. Erstmals waren die technischen Voraussetzungen durch den Einsatz von Computern gegeben, um den Wunschtraum der Menschheit nach Beseitigung sprachlicher Barrieren ein Stück näher zu kommen.
WeiterlesenDaniel Pfeifer, Doppelmayr Seilbahnen GmbH
Leider erschließen sich die Chancen nicht so einfach wie die Risiken. Hinsichtlich der Chancen muss man genau hinschauen, wo sich Produktivitätsverbesserungen, effektiverer Einsatz von Ressourcen und Kostenreduktionen absehbar realisieren lassen. Hier sehe ich wieder die konsequente und teilweise radikale Digitalisierung ganzer Prozesse als größten Hebel. Dabei müssen wir als Maschinenbauunternehmen lernen, dass Speichergröße, Prozessorleistung und Konnektivität eine Dimension erreicht haben, die ungeahnte Möglichkeiten eröffnen und damit eine andere Denkweise erfordern. Bezüglich der Risiken tun wir uns in der Einschätzung leichter, wir sind es gewohnt in möglichen Ausfällen und resultierenden Auswirkungen zu denken.
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Dominik Biersack, Biersack Technologie GmbH & Co. KG
Wir arbeiten aktiv an einem Business-Plan zum Aufbau einer Fertigung im Bereich AM. Für uns kommt das selektive Laserschmelzen aus Metallpulver in Frage. Insbesondere im Luftffahrt- und Medizinbereich sehen wir hier deutliche Ansatzpunkte. Gemeinsam mit unseren Kunden wollen wir Anwendungen bzw. Produkte identifizieren und die künftig mit Unterstützung oder ganz durch additive Fertigungsverfahren herstellen. Wir gehen davon aus, dass in 10-20 Jahren ein erheblicher Teil unseres Maschinenparks aus sogenannten 3D Druckern bestehen wird.
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Christian Schwindling, Qbing Industrial Solutions GmbH, Saarbrücken
Christian Schwindling zum Thema Arbeit 4.0
Industrie 4.0 bedeutet nicht, wie in vielen Szenarien oft beschrieben, menschenleere Fabrikhallen. Vielmehr verändert sich das Arbeiten. Die Digitalisierung und die intelligente Vernetzung von Mensch, Technik und Organisation führt zu Potenzialen in den Bereichen Rationalisierung aber auch Humanisierung.
WeiterlesenUrs Breitmeier, RUAG Holding AG
Im Januar 2016 wurde RUAG vom Nachrichtendienst des Bundes (Schweiz) informiert, dass der Konzern Opfer eines hochprofessionellen Hackerangriffs geworden war. Die Angreifer blieben über Monate hinweg unentdeckt, da sie sich – wie in solchen sehr fokussierten Attacken üblich – unauffällig im Netz bewegten.
WeiterlesenDr. Norbert Pfleger, SemVox GmbH, Saarbrücken
Dr. Norbert Pfleger zu Spracherkennung und Sprachsteuerung
Dr. Norbert Pfleger: „Mit sprachbasierter Steuerung lassen sich Roboter und Produktionsmaschinen steuern sowie ganze Szenarien auslösen und ändern, und zwar ohne dass sich der Bediener auf einem Bildschirm durch starre Menüs klicken muss. Mit einem wirklich intelligenten System genügt es, natürliche Sprache zur Kommunikation einzusetzen – das ist intuitiv und spart Zeit. Proaktive Assistenzsysteme können weitere Unterstützung bieten und helfen sogar dabei, Fehler zu vermeiden.
WeiterlesenDr. Oliver Hornung, SKW Schwarz Rechtsanwälte
Das größte Sicherheits- und Haftungsrisiko bei der Verwendung von Smartphones oder Tablets sind der Datenverlust und Datendiebstahl, wobei hier Kundendaten, Mitarbeiterdaten sowie Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse von besonderer Relevanz sind. Unternehmen müssen daher im Rahmen eines Mobile Device Managements sicherstellen, dass Mitarbeiter strikt auf die Einhaltung des Datenschutzes, des Datengeheimnisses und die Wahrung von Geschäftsgeheimnissen verpflichtet werden. Regelungen zur Datensicherheit müssen Bestandteil eines Arbeitsvertrages sein. Bei Unternehmen mit einem Betriebsrat können solche Regelungen in einer Betriebsvereinbarung getroffen werden. Ganz elementar wichtig ist eine Trennung von beruflichen und privaten Daten, wenn der Mitarbeiter betriebliche mobile Endgeräte auch für eingeschränkte private Zwecke nutzen darf. Hier sind Containerlösungen zwingend erforderlich.
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Michael Neugart, Heidelberger Druckmaschinen Vertrieb Deutschland GmbH
Das Thema Industrie 4.0 bzw. die Digitalisierung der Printmedien-Industrie hat nichts mit der Unternehmensgröße zu tun, sondern betrifft alle Betriebe gleichermaßen. Wenn eine Druckerei wettbewerbsfähig bleiben will, muss sich mit dem Thema befassen. Im Kern geht es dann darum, ein digitales Geschäftsmodell zu entwickeln, das Anforderungen der Endkunden im Hinblick auf Qualität, Flexibilität, Produktivität, Verfügbarkeit und Liefertreue in den Mittelpunkt stellt. Das gelingt nur mit digitalisierten weitgehend autonom ablaufenden Prozessen, die es dem Druckereibetreiber ermöglich, sich um das allerwichtigste zu kümmern, seine Kunden.
WeiterlesenDr. Maximilian Kissel, Soley GmbH
Der Begriff „Big Data“ umfasst Konzepte, Methoden und Werkzeuge für die Aufzeichnung, Verwaltung und Analyse sehr großer Datenmengen. Denken Sie an Google oder Facebook, an Hochleistungs-Server und Festplattenfarmen oder an große Mengen von Echtzeit-Sensordaten. Der Begriff „Smart Data“ bezeichnet dagegen das Kombinieren von Daten und das daraus gewonnene Wissen – unabhängig von der Datenmenge. Smart Data kann Big-Data-Instrumente nutzen um einfache Zusammenhänge statistisch zu ermitteln (Machine Learning, Data-Mining…), für die meisten mittelständischen Unternehmen geht es allerdings um viel kleinere Datenmengen von lediglich einigen Gigabyte. Die eigentliche Herausforderung ist das sinnvolle Verknüpfen vorhandener Datensilos und die systematische Auswertung besonders komplexer Zusammenhänge. Wie sehen beispielsweise die Gleichteilbeziehungen zwischen unterschiedlichen Produktsegmenten aus? Für die Analyse dieser komplexen Daten gibt es sehr viel agilere, effizientere und effektivere Werkzeugkisten als „Big-Data“. Ein besonders interessanter Ansatz ist die „Digitalisierung von Expertenwissen“.
WeiterlesenProf. Dr. René Niethammer, Hochschule Aalen
Die digitale Transformation zu Industrie 4.0 erzeugt einerseits eine große Volatilität in der Übergangsphase und ermöglicht dadurch auf der anderen Seite auch vielfältige Chancen durch Geschäftsmodellinnovationen. Das bedeutet dass die traditionellen Innovationen, die sich meist vorrangig auf physische Produkte und Technologien beziehen, durch daten- und internetbasierte Geschäftsmodelle ergänzt werden. Dies ist bereits gut an dem großen Anteil an StartUps im Umfeld von Industrie 4.0 zu erkennen, die größtenteils ihre Innovationskraft auf neue Geschäftsmodelle fokussieren. Unternehmen, die sich bislang noch kaum mit ihrem Geschäftsmodell auseinander gesetzt haben, tun sich in diesem Umfeld erfahrungsgemäß sehr schwer und bringen sich bei der digitalen Transformation in Gefahr überholt zu werden.
WeiterlesenThorsten Kelp, Hofmann Druck + Medien GmbH
„Die Druckindustrie ist seit Jahren einem großen Verdrängungswettbewerb ausgesetzt. Nur wer sich den verändernden Rahmenbedingungen anpasst, kann hier überleben. Unser Ziel war es daher, durch Automatisierung und Vernetzung die eigene Produktion völlig flexibel an den Bedarf und Takt unserer industriellen Kunden anzupassen und die Qualitätssicherung zu perfektionieren. Gleichzeitig sollte der Verwaltungsaufwand reduziert und die Zeitfenster zwischen Bestelleingang, Produktion und Lieferung auf wenige Stunden zurückgefahren werden.“
WeiterlesenChristian Dummler, Zeppelin GmbH
„Das Geschäftsmodell von Zeppelin Rental sieht vor, alle Assets wie Maschinen und Geräte selbst zu besitzen und diese nah beim Kunden zu platzieren, um eine schnelle Nachfrage zu befriedigen. Dieser Ansatz ist teuer und skaliert sehr schwierig. Außerdem sind Kunden an Öffnungszeiten gebunden. Im Jahr 2013 haben wir uns die Frage gestellt, was es für Zeppelin bedeuten würde, wenn es eine Plattform gäbe, auf der Baumaschinenbesitzer ihre Geräte vermieten könnten, ähnlich eines Shared-Economy Ansatzes?“
WeiterlesenProf. Dr.-Ing. Joachim Berlak, software4production GmbH
„Industrieunternehmen stehen nicht nur in Deutschland vor großen Herausforderungen. Stetig steigenden Kundenanforderungen bezüglich Preis, Qualität und Lieferzeiten stehen historisch gewachsene Strukturen, Prozesse und Werkzeuge dieser Manufakturen entgegen. Während in anderen Industrien mit vergleichbaren Herausforderungen die Informatisierung der Produktion durch Industrie 4.0 als Reaktion und Lösungsstrategie auf die neuen Anforderungen bereits seit längerer Zeit eingesetzt hat, stehen andere Branchen erst am Anfang.“
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